Die Bilder zeigen meine ersten Experimente mit OpenSCAD. Ich visualisiere dort einen 10- bzw. 19-Zoll-Netzwerk-Wandverteiler, einschließlich der Platzprobleme zwischen und hinter den Geräten sowie deren Anordnungsvarianten. Notwendige Equipment-Maße entnahm ich den jeweiligen Hersteller- bzw. Händlerseiten oder technischen Zeichnungen im Web (Bildsuche bei Normteilen). Der Schrank wird später im Gebäude eines Freundes hängen.
Die Software erstellt dreh- und zoombare Festkörpermodelle (Solid CAD) anhand von Textbeschreibungen. Dabei ist jeder Teil der Beschreibung parametrier- und mehrfach verwendbar, kann komplexe Ausdrücke (Berechnungen usw.) enthalten und macht Änderungen sofort in jeder Kopie wirksam. Die Modelle sind dadurch hochgradig konfigurierbar. Gleichzeitig entfallen mühsame Mausaktionen und wirre Dialoge.
Der OpenSCAD-Textinput ähnelt deklarativen bzw. funktionalen Programmiersprachen. Alle Ausdrücke werden zur Compile-Time ausgewertet, es gibt nur Konstanten, es entsteht ein CSG-Baum und seine grafische Darstellung. Das Tool kommt mit eigenem Texteditor, erlaubt dank Dateiüberwachung aber auch externe Editoren wie Vim (s. Screenshots).
Bei kleinem Budget und etwas anspruchsvolleren Vorstellungen zum Netzwerkaufbau kann sich Technik aus Insolvenzverkäufen (Auktionsseiten) o.ä. lohnen. Mit etwas Ausdauer wird man bewährtes 24×7, full-featured (low-end) Business-grade-Network-Gear finden, das neuwertigen Consumer-grade-Nonames preislich nahe kommt und mit (Port-based) VLAN, Trunking, Konsole, Zugangskontrollen, Support verschiedener Protokolle (RSTP, 802.1x, …), Port Mirroring, Jumbo-Frames, vglw. hoher Backplane-Kapazität¹, Statistiken, Flow-Control usw. genug Restlebensdauer, Flexibilität und Performance bietet.
Mögliche Nachteile sind ältere Hardware (Lüfter, höherer Stromverbrauch vs. ecolines, Hitze-Vorverschleiß) und alte, nicht mehr aktualisierbare Software-Technologie (Java-Applets, Active-X, …). Nicht selten wurden Web- und Konsolenzugang vom Vorbesitzer versperrt, ohne dass die Tatsache und die Zugangsdaten irgendwo beim Verkäufer dokumentiert wären. Daher vor Kauf die Reset- bzw. Cracking-Möglichkeiten googeln. Password-Resets können bei manchen Switches sogar deaktiviert werden, um sie in unsicheren Umgebungen betreiben zu können (Allied Telesis). Alle Kontakte säubern.
Je bunter, umso zusammengeworfener wirkt es. Ideal: wie aus einem Guss. Wandrack in der Wandfarbe (weiß, nicht grau); Panels, Geräte, Kabelmanager, Blindplatten (falls Budget) ideal in Einheitsfarbe, dunkles Gear leichter zu beschaffen als helles. Leider oft bunt. Persönlich mag ich alles grau, als Teil der baulichen Struktur ablesbar². Grau erinnert an Mauerwerk, Beton und Unterputz.  Kabel (Strom, Daten) auf 4 Farben beschränken: Häufigste Kabel in der Gear-Einheitsfarbe (grau), Hauptleitungen stechen dadurch in Signalfarbe (rot) hervor, etwa Kabel vom HÜP/TAE1-Port am Patchpanel oder Uplinks/Trunk-Leitungen. Kabellängen mind. 1m bzw. Rackhöhe, kleinere Kabel vereiteln einen Umbau im Rack oder verunmöglichen andere Verwendungen. Rackspace füllt sich (Parkinson’s law).
Matrix:
G1 G2 G3 G4 G5
TIEF 120 052 122 041 090
R1 100 no - no - -
R2 120 - - no - -
R2 130 - - - - -
Solver:
Liste mit Maßen und Preise der in Frage kommenden Geräte und Schränke,
dann entsprechend optimale Kombination lösen lassen
Rack-Diagram-Software:
oft nur 2D und Front, oder Software für Rechenzentrum; umständlich zu erweitern
¹ Backplane-Kapazität sollte mindestens so hoch sein wie der Durchsatz aller Ports zusammen
² Hier steht nicht die Übertragung von Information an sich im Vordergrund, sondern physische Medien, die diese Übertragung ermöglichen. Teil der Baustruktur meint Teil der physischen Beschreibung der Funktionsstruktur unserer „Wohnmaschine“. Grau erinnert hier an Mauerwerk, Beton und Unterputz, an den Blick auf die nackten Hausfundamente, durch die sich unsere Kabel ziehen.