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Naturstrom

Die Düsseldorfer Naturstrom AG wurde 1998, gleich nach der Liberalisierung des Strommarktes, gegründet. Gründungsmitglieder kamen aus den Umweltverbänden BUND und NABU, aus dem Bundesverband Windenergie und der Europäischen Vereinigung für Erneuerbare Energien (Euro- solar). Mit zahlreichen Stadtwerken wurden Kooperationsverträge zum Bau von Neuanlagen durch die Naturstrom AG gemäß den Kriterien des Grünen Strom Labels abgeschlossen. Außerdem fördert die Naturstrom AG Wind-, Wasser-, Solar-, Biomasse-Anlagen sowie Nahwärmenetze in Bürgerhand. Die Naturstrom AG versorgte 2019 etwa 211.800 Haushaltskundinnen und rund 23.000 gewerbliche Kundinnen mit Strom.

Woher kommt der Strom von Naturstrom?

Der von Naturstrom angebotene Strom bestand im Jahr 2018 zu 99,9% aus Wasserkraft. Naturstrom bezieht den Strom vollständig über direkte Lieferverträge mit Ökostromanlagen in Deutschland und Österreich. Dabei achten Sie darauf, dass der Strombedarf von ihren Haushaltskunden ausschließlich über Kraftwerke in Deutschland gedeckt wird. Naturstrom bezog 2018 insgesamt von 35 Anlagen Strom. In diesem Jahr stammte 99,65% des Stroms von Bezugsanlagen älter als 21 Jahre. 40,2% des Stroms stammte 2018 aus Laufwasserkraftwerken mit mehr als 50 MW Installierter Leistung. 72,6 % des von Naturstrom bezogenen Stroms stammt aus Kraftwerken der Verbund Innkraftwerke GmbH bzw der Verbund Hydro Power GmbH

Wie investiert Naturstrom in die Energiewende?

Im Preis für den Bezug von Naturstrom ist je nach Tarif ein Betrag von netto 1 Cent (regulär) oder 2 Cent (Naturstrom-Gold) pro Kilowattstunde enthalten, der für die Förderung und den Bau neuer Ökostrom-Kraftwerke und für Energiewende-Projekte. Der Großteil dieses Förderbetrags investiert Naturstrom in die Initiierung und Planung neuer Ökostromanlagen. Die Naturstrom AG initiierte zwischen 2014 und 2019 42 Windkraftanlagen mit einer Gesamtleistung von 113.600 kW und 12 PV Anlagen mit insgesamt 20.200 kW. Darüber hinaus führten sie Mieterstrom- und Nahrwärmeprojekte durch, finanzieren Bildungsarbeit und fördern Energieprojekte im globalen Süden (wie zum Beispiel der Bau einer PV-Anlage auf dem Dach eines Krankenhauses in Brasilien). Für die Ökostromtarife der Stadtwerke Hameln und Hannover verwaltet die Naturstrom AG die Förderbeträge und investiert diese in den Bau möglichst regionaler Anlagen.

Das Unternehmen Naturstrom

Aktuell arbeiten ca 400 Naturstrom Mitarbeiterinnen an dreizehn Standorten in Deutschland. Das Unternehmen versorgte 2019 etwa 211.800 Haushaltskundinnen und rund 23.000 gewerbliche Kund*innen mit Strom.

Naturstrom versteht sich als Bürger-Energiegesellschaft in Form einer AG. Die Naturstrom AG ist nicht an der Börse notiert, sondern wird von etwa 1260 Aktionärinnen ‐ darunter zahlreiche Naturstrom‐Kundinnen und Mitarbeiterinnen - getragen. Die Aktien werden nur auf privater Ebene ge- und verkauft. 51,1 Prozent des Aktienkapitals sind in der Hand von Kleinaktionärinnen. Als Hauptaktionär fungiert mit knapp unter 25 Prozent der Aktien die eco eco AG, eine nachhaltige Unternehmensberatung des Naturstrom‐Vorstands Dr. Banning. Der Familie Banning sowie der Banning GmbH & Co. Neue Energien KG sind weitere 10,8% der Aktionen zuzurechnen. Es folgen 7 weitere Aktionär*innen mit jeweils 1,3-3,9% der Aktien.

Wirtschaftliche Verflechtung:

Der Großteil des Stroms bezieht Natrustrom von Kraftwerken der Verbund AG. Diese ist mehrheitlich im Besitz der Republik Österreich. Die Verbund AG gewinnt 95% ihres Stroms aus Wasserkraft - betreibt aber immer noch ein mit Steinkohle und Gas befeuertes Kraftwerk in Österreich. X% der Verbund AG gehören der EVN AG. Diese ist wiederum an einem Steinkohlekraftwerk beteiligt – und ist zu 29,4% im Besitz des Energiekonzerns EnBW. An der VERBUND Hydro Power GmbH ist neben der VERBUND AG auch die Kerntner Elektrizitäts AG (KELAG) mit über zehn Pozent beteiligt. An KELAG selber ist wiederum neben der VERBUND AG ( 35%), die RWE AG mit knapp 13% und indirekt nochmals mit 49% beteiligt ist.

Zweier Laufwasserkraftwerke, mit denen Naturstrom Strom Lieferverträge hat, sind im Besitz von Statkraft - einem norwegischen staatlicher Energiekonzern. Statkraft poduziert hauptsächlich Strom aus Wasserkraft, betreibt aber auch Windenergie-, Gaskraft- und Photovoltaikanlagen. Stakraft betreibt vier Gaskraft- werke in Deutschland und hält Anteile an zwei weiteren Anlagen in Deutschland und Norwegen.

Die Ennskraftwerke – Eigentümer von fünf Wasserkraftwerken von den Natrustrom bezieht – gehören jeweils zur Hälfte der Verbund AG und der Energie AG. Letztere betreibt ein Steinkohlekraftwerk in Oberösterreich, welches zu max 23% der eigenen Stromproduktion beiträgt. Die EnergieAG ist mehrheitlich im Besitz der Beteiligungsverwalltung des Landes Oberösterreich.

Die genauen Zahlen zu den Kraftwerkseigentümern sind in der Tabelle im Anhang ab Seite 41 aufgeführt.

Weitere Energieangebote - Gas

Natrustrom bietetdrei verschiedene Gastarife an mit unterschiedlichem Biogasanteil (100%, 20%, 10%). Über das ganze Portfolio ergibt sich ein Biomethananteil von 15 Prozent, dementsprechend ein Erdgas-Anteil von 85 Prozent. Das Biomethan stammt aus deutschen Anlagen (bilanziell, keine internationalen Zertifikate) und Naturstrom verpflichtet sich zum Verzicht auf Biomethan aus Gülle oder nachwachsenden Rohstoffen. Der Erdgas-Anteil wird über den Großhandel beschafft. Natrumstrom gibt an die Emissionen ihrer Gasprodukte übe Klimaschutzprojekte auszugleichen – die Produkte sind vom Grüner Gas Label zertifiziert.